2.Bodenseelauf


  1. Bodenseelauf

Wieder war es mal an der Zeit, den Bodensee zu Umrunden. Die kurze Fahrt nach Ludwigshafen zum Startpunkt meines Vorhabens war schnell hinter mir gebracht.

Einen schönen Tag habe ich wieder erwischt vielleicht ein wenig zu warm fürs Laufen. Um neun Uhr lief ich dann los durch die Ersten Feldern im Westen von Ludwigshafen. Alsbald hatte ich die Stadt durchlaufen und die Äpfel Plantagen erreicht.

Auf Feldwegen ging es Richtung Sipplingen und bald darauf in die Höhe mit himmlischen Ausblicken über den Bodensee. Einen Weg hoch zum Haldenhof ein Hotel und Gasthof hoch über den See wollte ich diesmal einen anderen benutzen. Beim ersten Lauf war es doch grenzwertig und sollte sich nicht unbedingt wiederholen. Das Schild sehr steil flößte mir kein Unbehagen  ein. Irgendwann zeigte der Weg eine Gabelung und der andere Weg reizte mich, also ging ich diesem Weg nach. Eins machte mich dabei stutzig warum sind hier Winkeleisen im Boden verankert als würde hier ein Treppengeländer angebracht oder vielleicht doch entfernt (weil es doch zu steil ist). Es war nur gut das der Boden vollkommen ausgetrocknet war ansonsten wäre ich nicht hochgekommen zum Teil habe ich mich auf allen Vieren hochgezogen. Eins habe ich mir vorgenommen werde mir mal einen Tag den Sipplingerberg vornehmen aber dann mit meinen Crossschuhen mit Nägel und einen Eispickel.

Den Ausblick auf dem Haldenhof genossen und mich auf den Abgang zu den Hölderlinen Tobel gewählt. Viele schöne Trails die hier zu laufen waren. Dann nicht zu vergessen auch den Spetzgarter Tobel und weiter dann nach Überlingen. Überlingen wird zu dieser Zeit überlaufen vom Tourismus nicht nur hier der ganze Bodensee auf deutscher Seite zumindest. Am See es ist laut die ganze Nacht, der Geschrei es gibt keine Zeit wo es ruhig war.

Bei der Klosterkirche Birnau machte ich meine erste Rast nach ca. 4Std.Lauf mittlerweile ist es 13Uhr. Weiter ging es dann über Friedrichshafen Richtung Bregenz. Hierzu gibt es nicht viel zu berichten laut und viele Radfahrer, es ist einfach eine Tourismusattraktion, der Bodensee auf deutscher Seite.

Bregenz, inzwischen war es 3Uhr es regnete in der Letzten Zeit immer öfters nicht stark aber doch nass. Bregenz, ruhig ein paar Gestalten liefen noch auf der Seepromerade. Da lt. Wetterbericht mit einem verregneten Samstag zu rechnen ist legte ich hier die eigentlich für später geplante Schlafpause ein. Ein Thresenaufbau für eine Veranstaltung ersetzte hier mein Bett. Nach ca. 45 Minuten begann es laut und immer lauter. Weiß nicht woher sie alle kamen Jugendliche die hier herum grölten so dass ich alsbald auf meinen Schlafplatz verzichtete und weiter lief. Frühstücken war dann um sechs Uhr an einer Tankstelle angesagt. Die Nacht hatte nur wenig Abkühlung gebracht die Sonne war nicht mehr da zumindest vormittags. Das Rheindelta wollte ich abkürzen aber es wurden etliche Mehrkilometer durch einen Zick-Zack-Kurz daraus.

In Rohrschach wollte ich eine kurze Rast machen beim Schifflandeplatz auf der Grünfläche und bin prompt gleichmal eingeschlafen (1/2Stunde). Die Schweizer Seeseite viel ruhiger kaum Touristikwirbel in den Städten und viel freundlicher. Jeder grüßt jeden, nicht wie bei uns wo man froh sein muss, wenn dann der andere Läufer den Gruß erwidert.

Was machten die Füße. Sie wurden immer schwerer die Gehpausen immer länger. Die Gelenke waren super da war nichts zu spüren. Dem kleinen Zeh gefiel die Prozedur gar nicht auch der Vorfußbereich zeigte Unbehagen.

Konstanz, inzwischen ist es 18 Uhr musste inzwischen auch feststellen das die Uhr schon seit längeren ausgefallen ist. Die letzten Kilometer waren nicht so angenehm, Eintönigkeit und Unbehagen trübten den Lauf. Es gilt jetzt auch eine Entscheidung zu treffen bezüglich des weiter Laufens. Bis zur Insel Mainau ist es klar aber dann? Die Marienschlucht ist gesperrt wegen mehren Todesfälle in den letzten Jahren verursacht anscheinend durch Waldbruch und Steinbruch. Lt. meiner Arbeitskollegin müsste der Uferbereich frei sein da wir zurzeit einen niedrigen Wasserstand haben. Die Umgehung der Marienschlucht bringt etliche Mehrkilometer mit sich, jetzt was tun?

Eingang zur Marienschlucht, jetzt musste noch eine Torte und ein Kaffee herhalten um die Entscheidung zu treffen und die hieß zu guter Letzt Marienschlucht der Uferweg. Im Ort war ein Fest wobei ich einen mir bekannten Läufer antraf und dieser mir von meinem Plan und der Marienschlucht abriet. Inzwischen war es 21 Uhr.

Marienschlucht, die Absperrung war leicht zu umgehen und bestimmt auch schon oft genug von anderen. Kurz danach den Weg zum Ufer gesucht wobei ich feststellte so einfach wird das ganze nicht sein. Der Waldbruch am Uferrand war enorm. Es galt über die quer liegenden Bäume zu steigen oder zu tänzeln oder unten durch auf allen Vieren. Es waren immer mehr Bäume bis ich mich entschloss hochzusteigen zum Schluchtenweg. Hier ging es mal gut voran dann kam die Finsternis oder die Stirnlampenzeit. War ich froh dass ich die Petzl hatte die die Nacht zum Tage macht. Dann kam die direkte Schlucht, wasserfrei der ganze frühere hölzerne Aufbau fehlte, was jetzt? Zurück? Runter zum Ufer? Durch die Schlucht? Nochmal vor um die Schlucht mehr auszuleuchten und der Entschluss steht. Zuerst ein Sprung auf die kleine Rampe und der Rest ergibt sich. Gut gelaufen unten am Ufer wieder angekommen und dann wieder dem Ufer entlanggelaufen. Dann die nächste Blockade Ufer voll mit Bäumen also wieder hoch zum Schluchtensteig. Der Steig schön zu laufen herrlich, plötzlich stehen 2 Autos auf dem Weg und paar Gegenstände liegen herum. Dann sehe ich auch schon das Feuer am Ufer und ein Kerl kommt mir entgegen. Es waren 3 Kerle die von mir genauso überrascht waren wie ich von den Autos. Auf die Aussage das die Marienschlucht gesperrt ist und wie ich da jetzt durchkam und meine Antwort das Verbot gilt nur tagsüber und nicht nachts war ich auch schon wieder verschwunden. Zweimal musste ich noch hoch und runter bis ich dann endgültig auf dem Weg bleiben konnte. Es dauerte eine Ewigkeit bis ich wieder bewohntes Gebiet erreichte. Es war alles anders hatte das Gefühle der Weg macht einen Bogen aber unten das Ufer ist immer noch da. Laufe ich im Kreis oder sind die Karten falsch da sieht man nur eine gerade Strecke. Endlich kommen die ersten Häuser, welche Ortschaft? Bis ich mal eine Person sehe und fragen kann wo bin ich. Als dieser Bodman erwähnte fiel mir ein Stein vom Herzen in kürze habe ich mein Auto erreicht, hatte schon andere Ortschaften erwartet. Endlich am Auto die Fußsohlen glühen und trotzdem bleibt ein wunderbares Glückgefühl zurück